Welche Fragen werden bei der MPU gestellt?

Das macht den Kandidaten die meiste Angst: Man muss eine MPU machen, aber was möchte der Gutachter überhaupt von einem wissen? Welche Fragen kommen bei der Untersuchung wirklich dran?

 

Fragen zu Ihrer Vorgeschichte

Der wichtigste Teil des Gutachtergespräches dreht sich um den Ursprung Ihrer früheren Fehlverhalten ( z.B. Fahren unter Alkoholeinfluss, Drogen, zu hohe Geschwindigkeit, etc. ).

Dies bezieht sich nicht nur auf Ihr aktuelles Trink- oder Fahrverhalten, sondern die Fragen werden sich auch intensiv mit Ihrer persönlichen Vorgeschichte beschäftigen. Daher auch der Name Medizinisch-Psychologische Untersuchung.

Dies alles bearbeiten wir in unserer MPU-Beratung ausführlich mündlich und schriftlich. 

Beispielfragen zur Vergangenheit: 

  • Warum ist Ihnen das damals passiert?
  • Was wollten Sie eigentlich damit erreichen?
  • Wie sah damals ansonsten Ihr Trinkverhalten aus?
  • Hätte es andere Möglichkeiten gegeben?
  • Wie bewerten Sie Ihr früheres Verhalten?
  • Wie würden Sie Ihren früheren Fahrstil bezeichnen?
  • Warum ist Ihnen das alles passiert?

 

Beispielfragen zur Gegenwart: 

  • Wie sieht es denn heute aus?
  • Was haben Sie geändert?
  • Warum haben Sie sich geändert?
  • Warum soll ich Ihnen das  jetzt glauben?
  • Wie können Sie beweisen, dass Sie sich geändert haben?
  • Bitte nennen Sie mir Beispiele / Situationen , an denen ich erkennen kann, das Sie die richtigen Maßnahmen auch wirkungsvoll vollzogen haben?
  • Und sonst, was können Sie mir noch erzählen?

 

Wie Sie merken zielen alle Fragen darauf ab zu erkennen, wie Ernst Sie es meinen, oder ob Sie es überhaupt Ernst meinen. Die wichtigsten Dinge, um die MPU zu bestehen, sind Einsicht,  Selbstreflexion und Glaubwürdigkeit. Die Gutachter merken sofort, wenn Sie ihnen etwas vorspielen.

 

Beispielfragen zur Zukunft:

  • Wie soll es weitergehen?
  • Welche Gedanken und Wünsche haben Sie für Ihre Zukunft ?
  • Wie kann ich mir sicher sein, dass Ihnen das nicht noch mal passiert?
  • Das ist heute Ihre zweite  (dritte) MPU. Damals haben Sie dem Gutachter auch gesagt, dass Ihnen das nicht mehr passiert. Und jetzt sind Sie hier. Was ist diesmal anders, damit ich es Ihnen glauben kann?
  • Sehen Sie irgendwelche persönlichen Risiken für sich?

 

Der Gutachter möchte von Ihnen erfahren, ob Sie wirklich Vorsorge gegen erneute Auffälligkeiten/Rückfälle ergriffen haben. Die oben aufgeführten Beispielfragen zeigen nur einen ganz kleinen Ausschnitt aus dem Begutachtungsgespräch, aber sie gehen alle in dieselbe Richtung. Gemeinsam üben wir, wie Sie richtig mit diesen Fragen umgehen.

Ein Gespräch dauert in der Regel ca. eine Stunde. Und je nachdem, welche Antworten der Prüfling gibt, kann sich das Gespräch sehr variabel entwickeln. Auch wenn sich jeder Gutachter immer an einem gewissen Muster orientiert.